Krebsbehandlungen sind oft sehr teuer - und einige geben den Patienten nicht das, was sie eigentlich wollen: länger gut leben.

Ein kanadisches Forschungsteam hat jetzt untersucht, inwiefern solche Überlegungen eine Rolle spielen bei der Entscheidung, ob die Behandlungen von den Krankenkassen bezahlt werden. Dafür kann man ausrechnen, wie viel es kostet, einem Patienten ein lebenswertes Jahr mehr zu ermöglichen. Zum Beispiel in Kanada und Großbritannien darf ein lebenswertes Jahr umgerechnet gut 30.000 Euro kosten. Günstigere Behandlungen werden eher von den Kassen übernommen, teurere eher nicht. In Deutschland werden die Preise mit den Herstellern anders verhandelt.

Die kanadischen Forschenden haben aber festgestellt: Die Hersteller von Krebsmedikamenten liefern diese Informationen oft gar nicht. In der Hälfte der untersuchten Fälle bekamen die Entscheidungsgremien keine Originaldaten. Und wenn es die Daten gab, war der Preis für ein lebenswertes Jahr doppelt so hoch wie erlaubt. Das Forschungsteam kritisiert, oft seien Krebsbehandlungen nur teuer, aber brächten keine wirkliche Verbesserung für den Patienten.