Depressionen sind Veranlagung.

Das sagt ein großes internationales Forscherteam, das jetzt 44 Genvarianten entdeckt hat, die das Risiko für eine schwere Depression erhöhen können. 30 davon waren davor noch nicht mit der Krankheit in Verbindung gebracht worden. Dafür haben die Wissenschaftler genetische Daten von mehr als 130.000 Kranken und mehr als 340.000 Kontrollpersonen untersucht.

Ein erblicher Zusammenhang ist demnach offenkundig, aber nur mit großem Aufwand nachzuweisen. Denn an einer Depression seien viele Prozesse im Gehirn beteiligt und deshalb die Beiträge einzelner Gene gering. Die Forscher haben aber festgestellt, dass alle Menschen zumindest ein paar dieser Gene in sich tragen.

Depressionserkrankungen und ihre Folgen, zum Beispiel Arbeitsunfähigkeit, stationäre Behandlungen und Frühverrentungen, haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Deshalb wollen die Forscher mit ihrer Studie auch dazu beitragen, dass neue Medikamente gegen die Krankheit entwickelt werden. Denn die vorhandenen Antidepressiva helfen nicht bei allen Patienten. Es gebe noch großen Forschungsbedarf, heißt es.