Themen können polarisieren - aber ab wann eigentlich?

Soziologinnen und Soziologen aus Bielefeld und Berlin sprechen in einer neuen Studie von Polarisierung bei politischen Themen, wenn die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger sich für einen von zwei Polen eines Meinungsspektrums entscheidet. Das ist aber meistens gar nicht der Fall.

Die Forschenden haben in verschiedenen Umfragen Menschen zu über 800 Themen befragt. Heraus kam: Die Mehrheit steht in der Mitte und unterstützt nicht die extremsten Einstellungen.

Nur wenig polarisiert deutlich

Nur bei jedem 5. Thema war entweder eine deutliche Ablehnung oder eine deutliche Zustimmung und damit Polarisierung messbar. Zum Beispiel bei der Frage "Sollte jede erwachsene Person automatisch als Organspenderin gelten, wenn sie nicht explizit widerspricht?"

Die Forschenden sagen, nur wenige Fragestellungen haben in Deutschland das Potenzial, die Gesellschaft zu spalten. Im Zusammenhang mit Debatten seien andere Gefahren viel relevanter, nämlich gezielte Desinformationsversuche und eine verrohende Diskussionskultur.