Schimpansen leiden ein Leben lang, wenn sie als Kind ihre Mutter verlieren.

Das geht aus einer Studie des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig hervor. Die Forschenden haben mit dem Schimpansen-Projekt im Taï-Nationalpark in der Elfenbeinküste zusammengearbeitet.

Für die Untersuchung werteten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Daten von drei Schimpansen-Gemeinschaften aus. Die Tiere wurden über 30 Jahre beobachtet. Ergebnis: Verwaiste Schimpansen-Söhne sind weniger konkurrenzfähig und haben weniger eigene Nachkommen, als Affen, die bei ihren Müttern leben.

Woran das genau liegt, wissen die Forschenden bisher nicht. Sie haben aber Vermutungen. Es könnte z.B. sein, dass es Schimpansen-Jungtieren hilft, ihre Mutter in Alltags-Situationen zu beobachten. Die Forschenden vermuten, dass das zum Beispiel bei der Nahrungssuche von Nutzen ist. Schimpansen-Mütter wüssten, wo es die beste Nahrung gibt und wie sie Werkzeuge einsetzen müssen, um an schwer zugängliche Nahrung zu kommen.

Eine andere Erklärung könnte sein, dass Mütter soziale Fähigkeiten weitergeben. Möglicherweise lernen Jungtiere durch das Beobachten ihrer Mütter, in welchen Situationen sie Allianzen bilden und in welchen sie kämpfen müssen.