30 Grad warmes Wasser - darin fühlt sich der Einzeller "Naegleria fowleri" am wohlsten.

Das Problem: Der Einzeller ist für den Menschen ein tödlicher Parasit. Er löst schwere Hirn- und Hirnhautentzündungen aus, die fast immer tödlich enden. Eine Infektion ist extrem selten, kommt aber vor, zum Beispiel in Swimmingpools.

Mikrobiologinnen und -biologen unter anderem der Uni Wien haben jetzt einen potenziellen Feind des Parasiten entdeckt, eher zufällig, in der Kläranlage eines Klosters: Dort konnten sie in Proben das sogenannte Naegleria-Virus isolieren. Es gehört zur Gruppe der Riesenviren mit ungewöhnlich großen Partikeln und komplexem Erbgut. Es tarnt sich als Futter und ist so in der Lage, in den Einzeller einzudringen, dessen Proteine für die eigene Vermehrung zu nutzen und somit innerhalb weniger Stunden auszuschalten.

Die Forschenden sagen, die Entdeckung des Riesenvirus könnte in Zukunft gefährdete Gewässer sicherer machen - zum Beispiel die Wasseraufbereitung von Swimmingpools.