Als "großer Hunger" wird eine der schlimmsten Hungersnöte in der Geschichte Europas bezeichnet.

Viel zu viel Regen in kurzer Zeit vernichtete Anfang des 14. Jahrhunderts die Ernten in großen Teilen des Kontinents. In der Folge starben Millionen Menschen.

Weniger bekannt ist, dass dem Zuviel an Wasser eine jahrelange Dürreperiode vorausgegangen war – das schreiben Forschende im Fachmagazin Climate of the Past. Laut Studie wurde der Übergang von der mittelalterlichen Warmzeit zur späteren Kleinen Eiszeit erst mal von starker Trockenheit begleitet.

Die Wetterlagen damals seien vergleichbar gewesen mit der außergewöhnlichen Hitze und Dürre, die wir 2018 erlebt haben – allerdings dauerten sie mehrere Jahre, von 1302 bis 1307. Im folgenden Jahrzehnt kamen dann die sintflutartigen Regenfälle und die große Hungersnot. Die Forschenden hoffen nach ihrer historischen Analyse, dass die Rückschlüsse auf das mittelalterliche Wetter helfen, auch Effekte des heutigen Klimawandels besser zu verstehen.