Ein Mittel gegen Epilepsie heißt KV448 - und das ist nicht der Name einer Pille, sondern eine Klaviersonate von Mozart.

Genau dieses Stück lindert epileptische Anfälle. Das wurde schon vor einiger Zeit herausgefunden. Warum das aber so ist, das ist bisher ein Rätsel. Jetzt wollten Forschende es genauer wissen und haben Tests mit dem Klavierstück gemacht. Sie ließen es Epileptiker hören, die schon vorher Elektroden im Gehirn hatten. Medikamente halfen den Betroffenen nicht. Aber auch bei ihnen zeigte sich: Das Klavierstück von Mozart tat ihnen gut, die typischen Spitzen, die man bei Hirnstrommessungen von Epileptikern sehen kann, verringerten sich deutlich. Dazu mussten die Probanden das Stück allerdings mindestens 30 Sekunden lang hören. Andere Titel oder gar die Lieblingsmusik hatten dagegen keinen Effekt.

Warum, das konnte das Team nicht klären. Es stellt aber fest, dass bestimmte Frequenzen eine Rolle spielten, und dass langsame Wellen im Gehirn gefördert wurden, die sonst auftreten, wenn wir tiefenentspannt sind.

Die Forschenden haben jetzt den Plan, eigene Musikstücke zu entwickeln, die als eine Art Musiktherapie eingesetzt werden könnten. Ob sie dabei Mozart übertreffen können, wird sich zeigen.