Mit Schulden ist es glücklicherweise in der Regel so: Irgendwann sind sie abbezahlt.

Nicht so in Trier. Die Stadt zahlt seit über 400 Jahren Schulden an eine katholische Pfarrgemeinde. Die Schulden stammen noch aus der Zeit der Hexenverfolgung. Damals hatte ein reicher Mann der Stadt 4000 Goldgulden geliehen - nach heutigen Maßstäben ein Millionenkredit. Den Kredit musste die Stadt natürlich an ihn zurückzahlen. Dann wurde der Mann allerdings der Hexerei beschuldigt und hingerichtet. Den Schuldschein bekam die Kirche - das heißt, die Stadt musste die Schulden seitdem an die Kirche zahlen, für einen guten Zweck. Heute handelt es sich um rund 360 Euro pro Jahr.

Der Trierer Oberbürgermeister sagte der Katholischen Nachrichtenagentur, dass das in jüngerer Zeit wohl erst ihm wirklich aufgefallen sei. Er hat sich mit der Kirchengemeinde zusammengesetzt und die hat der Stadt die Schulden erlassen. Im Gegenzug spendet die Stadt das Geld jetzt Hilfsorganisationen, die sich für die Opfer von Verfolgung, Diskriminierung und Gewalt einsetzen.