Während die Politik noch darüber verhandelt, ob Nordkorea tatsächlich auf Atomwaffen verzichtet, ist die Wissenschaft schon einen Schritt weiter.

Ein internationales Team von Physikern schlägt im Fachjournal Science vor, wie man einen möglichen Deal überprüfen könnte. Sie raten: Nehmt doch Antineutrinos! Die extrem leichten Elementarteilchen werden massenweise bei der Kernspaltung von Uran oder Plutonium frei. Es sind so viele, dass sie sich schon mit einem etwa kühlschrankgroßen Detektor messen lassen. Normalerweise braucht man riesige Messanlagen, um die Teilchen nachzuweisen.

Diplomatie mit Neutrinos

Die Forscher argumentieren in ihrem Text, dass man so zum Beispiel für die nordkoreanische Atomanlage Yongbyon prüfen könnte, ob deren Reaktor wirklich, wie versprochen, abgeschaltet wurde. Dafür müsste man keine internen Unterlagen einsehen und keinen Schritt in die Gebäude machen. Den Neutrino-Detektor könnte man ihnen zufolge einfach in einem Container in der Nähe parken. Anschalten, fertig. Und von so einem Nachweis, würden letztlich beide Seiten profitieren, meinen die Forscher.