Wie kann verhindert werden, dass Menschen, die finanziell in Not geraten, auf der Straße landen?

In einer Fallstudie haben britische Forschende untersucht, ob zinsfreie Darlehen eine Lösung sind. Sie haben die Arbeit einer Genossenschaftsbank im relativ armen Londoner Stadtteil Lewisham begleitet. Die Bank hat in den vergangenen Jahren über 100 zinsfreie Kredite vergeben, um Menschen auszuhelfen, die finanziell in Not geraten waren und ihre Miete nicht zahlen konnten.

Für die Forschenden fällt die Bilanz positiv aus: Insgesamt 300 Familien konnten vor der Obdachlosigkeit geschützt werden. Von den gewährten Krediten sind die meisten zurückbezahlt worden. Gleichzeitig konnten die Menschen in ihren Wohnungen bleiben - dadurch habe der Staat mehr als eine Million Euro eingespart, die eine Unterbringung in sozialen Einrichtungen sonst gekostet hätte. Ein Vielfaches von dem, was die Menschen als Kredit bekommen haben.

Die Forschenden sagen, diese Kredite können Menschen helfen, die finanziell von unserer Gesellschaft ausgeschlossen werden. Denn wer wenig Geld hat, wird von Banken meist abgelehnt. Das treibt diese Menschen oft in die Arme von Kreditgebern, die schnelles Geld versprechen, aber hohe Zinsen haben wollen. Was ihre Situation immer weiter verschlechtert.