Weltweit leben mehr als eine Milliarde Menschen mit einer körperlichen oder geistigen Beeinträchtigung.

Trotz dieser großen Zahl ist diese Gruppe von Menschen in politischen Ämtern unterrepräsentiert. Eine Forscherin an einer Uni in Glasgow wollte wissen, woran das liegt. Sie befragte 1500 Menschen in Großbritannien online. Die Teilnehmenden sollten quasi als Wähler zwei fiktive Politiker bewerten. Unter anderem wurde deren Geschlecht, Alter und Beruf genannt und erwähnt, wie lange sie schon politisch und in Ämtern aktiv sind. Einer der beiden war entweder blind, taub oder von der Hüfte abwärts gelähmt.

Im Vergleich kam raus, dass die Teilnehmenden Kandidaten mit Beeinträchtigung als genauso kompetent bewerteten, dabei aber als warmherziger und ehrlicher. Außerdem nahmen sie sie als engagierter bei Themen wie Gesundheitsversorgung, Minderheitenrechte und Soziales wahr.

Die Forscherin schließt daraus, dass es eher nicht an Wählerinnen und Wählern liegt, wenn es verhältnismäßig wenige Menschen mit Beeinträchtigungen in der Politik gibt, sondern eher an mangelnder Unterstützung, unter anderem auch von Parteien.

Ihre Studie hat die Forscherin im Fachmagazin Frontiers in Political Science veröffentlicht.