Wie sich Menschenaffen in Zoos und Laboren verhalten, unterscheidet sich deutlich von ihrem Verhalten in der Natur.

So haben viele Experimente in Zoos gezeigt, dass Menschenaffen neugierig sind und neue Objekte und Umgebungen erkunden wollen. Das Verhalten haben Forschende bisher aber so noch nicht in der Natur beobachtet. In bisherigen Experimenten haben wilde Orang-Utans fremde Objekte gemieden und sind sogar Umwege gelaufen.

Jetzt haben Forschende aus Deutschland und der Schweiz neugierige Orang-Utans in Indonesien beobachtet. Sie haben hohle Baumstämme mit Honig gefüllt und im Wald verteilt. Die Affen hielten die Baumstämme rund eine halbe Stunde im Blick und näherten sich langsam. Oft haben sie nur vorsichtig mit einem Stock den Honig herausgelöffelt. Das werten die Forschenden als Neugier, aber auch als Zurückhaltung.

Aber nicht alle Affen waren gleich neugierig. Meistens waren junge Affen neugieriger als die älteren und zusammen mit anderen trauten sie sich eher an den Honig als allein.

Die Forschenden schreiben in den Scientific Reports, dass sie durch die Erforschung der Menschenaffen auch besser verstehen, wann und warum wir Menschen neugierig sind.