Am sogenannten Reizdarm-Syndrom mit Blähbauch, Durchfall oder Verstopfung leiden allein in Deutschland schätzungsweisen zwölf Millionen Menschen.

An Ursachen, Diagnose und Behandlung wird noch fleißig geforscht. Ein Wissenschaftsteam aus Schweden sagt jetzt im Fachmagazin The Lancet: Eine Ernährungsumstellung ist wirkungsvoller als Medikamente. Das hat das Team einen Monat lang an 300 Reizdarm-Betroffenen getestet. Am besten half demnach die sogenannte FODMAP-Diät, die oft bei Reizdarm empfohlen wird. Dabei lässt man schnell vergärende Kohlenhydrate weg - die stecken zum Beispiel in Zucker, Süßstoffen und Weißbrot, aber auch in stark fruktosehaltigem Obst und Gemüse, Milchprodukten und Hülsenfrüchten.

Rund 75 Prozent der FODMAP-Testpersonen gaben an, dass Reizdarm-Symptome sich damit deutlich verbesserten. Nur ein bisschen schlechter schnitt überraschenderweise eine einfache Low-Carb-Diät ab, bei der vor allem Zucker und Stärke weggelassen wurden. In der Gruppe, die nur Medikamente gegen die Reizdarm-Symptome nahm, verbesserten sich nur bei knapp 60 Prozent die Beschwerden.

Eine Wissenschaftlerin, die nicht an der Studie beteiligt war, sagt, eine längere Testreihe wäre wünschenswert gewesen. Das Problem mit vielen Reizdarm-Diäten sei, dass viele Betroffene sie nur schwer langfristig durchhalten können.