Es gibt Kinder und Jugendliche, die in einem schwierigen Umfeld aufwachsen und trotzdem zu seelisch gesunden Erwachsenden werden.

Was hat diesen Menschen geholfen - Religion, Freunde, Familie? Das wollte ein Forschungsteam der Columbia Universität wissen. Es hat Daten einer Langzeitstudie ausgewertet. 2.000 Menschen waren über 20 Jahre hinweg begleitet worden. Alle waren puertoricanischer Abstammung - einige lebten auf der US-Karibikinsel Puerto Rico, andere in der Bronx in New York. Viele wuchsen mit Armut, Vernachlässigung oder häuslicher Gewalt auf.

Was hat die Resilienz der Menschen gestärkt - deren seelische Widerstandkraft? Religion offenbar nicht: Wuchsen die Menschen in religiösen Familien auf, wirkte sich das sogar eher negativ auf die seelische Gesundheit aus. Auch Freundschaften zu Gleichaltigen und ein ausgeprägter Familiensinn hatten laut den Daten keinen großen Resilienz-Effekt - anders als positive Beziehungen zu Eltern oder anderen Erwachsenen. Hatten die Menschen in ihrer Kindheit auch nur eine fürsorgliche Person in ihrem Leben, litten sie später seltener an Depressionen, Stress oder Angstzuständen.