Für die Energiewende werden mehr Rohstoffe aus Afrika gebraucht - da hat der Bergbau allerdings Auswirkungen auf die Menschenaffen.

Ein deutsches Wissenschaftsteam hat im Fachmagazin Science Advances eine Studie dazu veröffentlicht. Die Forschenden haben insgesamt 17 Bergbaustätten untersucht. Abgebaut werden Mineralien wie Kobalt, Lithium oder Kupfer, die zum Beispiel für Akkus gebraucht werden. Einige Stätten sind schon in Betrieb, andere werden es bald sein.

Lebensräume überschneiden sich mit Bergbaugebieten

Dann haben die Forschenden geschaut, wo und wie verschiedene Menschenaffenpopulationen verteilt sind: etwa Schimpansen, Gorillas oder Bonobos. Ergebnis: Mehr als ein Drittel der afrikanischen Menschenaffenpopulationen könnten durch den Bergbau gefährdet sein - weil sich ihre Lebensräume und Bergbaugebiete überschneiden. Das betrifft besonders Gebiete in Liberia, Sierra Leone, Mali und Guinea. Allein in Guinea leben mehr als 20.000 Schimpansen in der Nähe von Bergbaustätten - über 80 Prozent der Affenpopulation des Landes.

Artenvielfalt nicht vernachlässigen

Die Forschenden sagen, dass die Abkehr von fossilen Brennstoffen zwar wichtig und richtig sei, dabei dürfe aber die Biodiversität nicht aufs Spiel gesetzt werden. Manchmal könne es von größerem Nutzen sein, einige Gebiete unangetastet zu lassen.