In vielen Wohnzimmern oder Gasthäusern hängen sie noch immer: Schädel mit Geweih von einem Rehbock zum Beispiel, als Jagdtrophäe.

Und wahrscheinlich haben schon die Neandertaler vor mehr als 55.000 Jahren in ihren Höhlen Jagdtrophäen gesammelt. Das berichtet ein Forschungsteam in der Fachzeitschrift Nature Human Behaviour. In einer Höhle im heutigen Spanien wurden unter anderem Schädel von Nashörnern entdeckt, von Auerochsen, Bisons, Rothirschen und Rehen. Die Höhle wurde 2009 entdeckt, darin lagen auch mehr als tausend Steinwerkzeuge der Neandertaler. Deshalb weiß man, dass sie die Höhle genutzt haben.

Archäologen und Anthropologen unter anderem der Unis Wien und Madrid haben sich die Schädel jetzt genauer angesehen und sagen: Für Steinzeitjäger ist es sehr ungewöhnlich, dass sie schwere Köpfe von Tieren wie Nashörnern und Bisons mitgenommen haben. Denn meistens schleppten die Jäger nur die Teile der Tiere zur Höhle, die nahrhaft waren. Doch solche Knochen wurden in der Höhle nicht entdeckt. Deshalb gehen die Forschenden davon aus, dass die Schädel präpariert wurden und als Trophäen aufbewahrt. Das könnte heißen, dass es den Neanderthalern nicht nur ums reine Überleben ging, sondern auch schon um Symbolik.