Illegaler Fischfang ist weltweit ein großes Problem, vor allem für die Ökosysteme aber auch für die Wirtschaft.

Forschende aus den USA haben jetzt eine Methode entwickelt, mit der man illegaler Fischerei in Zukunft vielleicht besser auf die Schliche kommen kann. Dabei spielt ein spezielles Funksystem eine Rolle, das Schiffe verwenden müssen, um Unfälle zu vermeiden. Man kann es aber auch nutzen, um die Fahrtwege von Schiffen zu verfolgen und illegale Aktivitäten aufzudecken. Das wissen natürlich auch diejenigen, die illegale Fischerei betreiben, und schalten es dabei aus.

55.000 Mal wurde das Signal abgeschaltet

Die Forschenden haben weltweite Daten des Funksystems aus den Jahren 2017 bis 2019 ausgewertet, und mehr als 55.000 Fälle gefunden, in denen Fischereischiffe das Signal ausgeschaltet hatten. Die Fachleute sagen, in vielen Fällen sollte damit wohl das Fischen in Verbotszonen vertuscht werden, oder das Umladen von illegal gefangenem Fisch auf große Kühlschiffe.

Mit den Daten haben die Forschenden ein Computersystem gefüttert, das jetzt in Echtzeit erkennen soll, wann das Abschalten des Funksystems wahrscheinlich ein Hinweis auf illegale Fischerei ist.

Zum Beispiel wertet das System das Deaktivieren des Schiff-Funks in der Nähe großer Kühlschiffe als Versuch, das Umladen von illegal gefangenem Fisch zu verschleiern. Andere mögliche Gründe dafür für das Abschalten werden aber auch berücksichtigt, zum Beispiel, dass sich Fischerei-Schiffe vor Piraten schützen wollen oder die Konkurrenz nicht in die Nähe reicher Fischgründe locken wollen.

Besonders häufig deaktivierten Fischereischiffe unter den Flaggen von China, Taiwan, Spanien und den USA das Funksystem.