Christiaan Huygens lebte vor mehr als 300 Jahren in den Niederlanden und war als Wissenschaftler seiner Zeit weit voraus.

Als Astronom und Mathematiker erfand er die Pendeluhr, entdeckte Himmelskörper und stellte eine Theorie vor, nach der das Licht aus Wellen besteht. Außerdem baute er Teleskope. Die hatten aber einen merkwürdigen Fehler: Obwohl sie besonders gut geschliffene Linsen enthielten, waren sie selbst für die Standards ihrer Zeit eher unscharf. Ein heutiger Kollege von Huygens vom Leibniz-Institut für Astrophysik in Potsdam hat dafür nun eine Erklärung: Der Gelehrte des siebzehnten Jahrhunderts war wohl kurzsichtig. Er habe seine Teleskope so konstruiert, dass sie seinen Sehfehler ausglichen - damit waren sie aber für andere Forschende nicht so gut geeignet.

Kurzsichtigkeit fiel nicht auf

Der Wissenschaftler hat Huygens Fernrohre verglichen mit anderen, optimalen Teleskopen, die zur gleichen Zeit gebaut wurden. Daraus ergab sich eine Differenz, die auf eine Kurzsichtigkeit von minus 1,5 Dioptrien schließen lässt. Zur damaligen Zeit bedeutete das keine Einschränkung, weil die Leute nicht fernsahen oder Auto fuhren, weshalb Christiaan Huygens seinen Fehler wohl nie gemerkt hat.