Eine weitere Studie zeigt, wie die katholische Kirche systematisch sexuellen Missbrauch vertuscht und Täter geschützt hat.

Forschende der Uni Paderborn haben im Bistum Paderborn nach Fällen in der Zeit zwischen 1941 bis 2002 gesucht. Sie haben 160 Beschuldigte identifiziert, die oft Mehrfachtäter gewesen sein sollen. Nach bisherigen Erkenntnissen haben insbesondere zwei frühere Erzbischöfe diese mutmaßlichen Missbrauchstäter geschützt und ihnen teils schriftlich Mitgefühl bekundet. Die Forscherinnen haben Hinweise gefunden, dass sie immer wieder versetzt wurden - und dadurch in Kauf genommen wurde, dass sie weiter Kinder missbrauchen.

Auch Gerichte und Eltern schauten weg

Laut der Studie hat auch die Gesellschaft systematisch weggesehen. Gerichte zum Beispiel seien davon ausgegangen, dass Kinder von Taten unterhalb der Vergewaltigung keinen Schaden nähmen. Viele Eltern hätten ihren Kindern nicht geglaubt. Kam es zu doch zu Anzeigen, zweifelten meist die Ermittlungsbehörden.

Die Forschungen in Paderborn dauern an. Gerade ist auch in der Schweiz die Uni Zürich mit der Aufarbeitung sexueller Gewalt in der Kirche beauftragt worden. Zuletzt hatte war in Frankreich öffentlich geworden, dass Kleriker in den letzten Jahrzehnten hunderttausenden Kindern sexuelle Gewalt angetan haben.