Wir tun es täglich hunderte Male - und trotzdem ist es in Teilen immer noch ein Rätsel, wie wir es machen: Schlucken.

Neue Erkenntnisse kommen jetzt vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in Berlin. Ein Forschungsteam dort hat neue Sinneszellen an der Wand unserer Speiseröhre identifiziert, die entscheidend sind, damit unser Schluckreflex funktioniert.

Diese Nervenzellen sind den Forschenden zufolge Ausläufer des Vagusnervs: Das ist ein großer Nerv, der im Stammhirn beginnt und dann über Hals, Brust bis in den Bauchraum verläuft. Durch Tests an Mäusen haben die Forschenden herausgefunden, dass die Nerven-Enden in der Speiseröhre besondere Eigenschaften haben. Sie reagieren, wenn sie gedehnt werden - wie es durch Nahrung passiert. Dann senden die Nerven vermutlich entscheidende Informationen ans Gehirn, damit der Schluckreflex ausgelöst wird.

Die Erkenntnisse könnten helfen, die Ursache von Schluckstörungen besser zu verstehen und zu behandeln. Solche Störungen treten unter anderem bei bestimmten Nervenkrankenheiten auf - etwa bei Multipler Sklerose.