Du musst nicht unbedingt Mitglied in einem sozialen Netzwerk sein - wahrscheinlich liegen dort aber schon persönliche Daten von dir vor.

Vielleicht hat das Netzwerk sogar ein unsichtbares Profil erstellt, ohne dass du in seine Geschäftsbedingungen eingewilligt hast. An der Uni Konstanz forscht das "Center for Human, Data, Society" an der Entstehung solcher Schattenprofile und wie Menschen sich davor schützen können. Das Problem: Bisher hat kein Netzwerk je ein Schattenprofil veröffentlicht. Deshalb ist noch unklar, wie präzise seine Informationen über Menschen sind, die nicht Mitglied sind. Die Konstanzer Forschenden haben deshalb Schattenprofile mit frei zugänglichen Daten nachgebaut. So konnten sie zum Beispiel den Wohnort einer Person auf einen Radius von 50 Kilometern festlegen.

Ein Netzwerk kann zum Beispiel ein Schattenprofil über einen Menschen erstellen, wenn eine ausreichende Anzahl seiner Bekannten dort einen Account haben. Wenn die Bekannten dort Kontaktadressen teilen, kann das Netzwerk Rückschlüsse ziehen. Die Forschenden vermuten, dass soziale Netzwerke Details von Nichtmitgliedern sammeln über ihre Hobbys, politische Überzeugungen, Identität, Wohnort, Familienstand und Kaufinteressen.