Freiheit ist auch die Freiheit, sich seine Freunde auszusuchen.

Wissenschaftler der Hokkaido-Universität in Japan und von 25 kooperierenden Hochschulen haben untersucht, wie es darum in 39 verschiedenen Ländern und Regionen der Welt bestellt ist. Sie haben etwa 17.000 Menschen gefragt, welche Möglichkeiten sie haben, neue Bekanntschaften zu schließen und wie frei sie darin sind, Beziehungen zu beginnen und zu beenden. Heraus kam: Am unabhängigsten bewegen sich die Menschen in Mexiko und Puerto Rico, auch in Nordamerika und in großen Teilen Südamerikas, Australiens und Europas sind die Menschen sozial sehr mobil, wie es im Wissenschaftlerdeutsch heißt. Dort zeigten sie auch ein höheres Selbstbewusstsein und mehr Vertrauen in andere als in den meisten asiatischen Ländern und im Nahen Osten - und auch in Deutschland.

Veronika von Borries, Wissensnachrichten
"Hierzulande ist die Freiheit, sich seine Gruppe und seine Freunde selbst auszusuchen, im Vergleich zu anderen europäischen Ländern eher gering."

Warum das in Deutschland so ist, schreiben die Forscher nicht. Aber sie haben eine Theorie, warum es international Unterschiede gibt.

Katastrophen machen Beziehungen dauerhaft

Die Wissenschaftler vermuten, dass Menschen, die häufiger mit Naturkatastrophen oder Kriegen rechnen müssen, zum einen misstrauischer sind und zum anderen ihre Beziehungen eher dauerhaft und weniger sprunghaft gestalten, weil sie ihre Freunde und Nachbarn zum Überleben brauchen. Die Forscher sagen aber auch, dass noch weitere Studien nötig sind, um wirklich zu verstehen, wie und warum Menschen sich in einer bestimmten Form organisieren und wie sich das wiederum auf ihr Verhalten auswirkt.

Die ausführlichen und aufgearbeiteten Daten haben die Wissenschaftler hier veröffentlicht.