Für die Studie hat ein Forschungsteam im Regenwald auf den südostasiatischen Inseln Borneo und Sumatra die Stimm-Profile von insgesamt 70 Orang-Utans aufgezeichnet. Um die Profile vergleichen zu können, haben sie sich auf einen typischen Warn-Ruf, das sogenannte "Kuss-Quietschen" konzentriert. Die Analyse zeigte: Anders als bisher angenommen verwenden die Tiere nicht instinktiv ein fixes Repertoire von Lauten, sondern haben eigene Stimm-Persönlichkeiten.
Je größer die Dichte einer Gruppe und je mehr Gesellschaft die Orang-Utans damit hatten, desto stärker unterschieden sich die Laute der einzelnen Tiere voneinander. Sie probierten dann auch häufiger verschiedene Tonvarianten aus. Wenn die Orang-Utans dagegen weiter voneinander weg lebten, setzten sie eher auf "konventionelle" Rufe.
Die Forschenden sagen, ihre Erkenntnisse könnten helfen, besser zu verstehen, wie sich bei uns Menschen - als nahen Verwandten der Orang-Utans - die Sprache entwickelt hat.