Kann der Klimawandel auch Konflikte auf der Welt beeinflussen?

Mit dieser Frage hat sich ein internationales Forschungsteam beschäftigt und kommt zu dem Schluss: Ja, kann er, wenn auch vor allem indirekt. Im Fachmagazin Nature haben die Forschenden verschiedene Szenarien durchgespielt: Werden die Emissionen von Treibhausgasen nicht radikal reduziert, so dass sich die Erde um vier Grad erwärmt, stiege nach ihren Modellrechnungen das Risiko für bewaffnete Konflike um 26 Prozent gegenüber einer Welt ohne menschengemachten Klimawandel. Selbst wenn das erklärte Ziel des Pariser Klimaabkommens erreicht würde und sich die globale Temperatur nur um zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit erhöht, würde der berechnung zufolge der Einfluss des Klimas auf Konflikte um 13 Prozent steigen.

Den stärksten Einfluss auf das Konfliktrisiko haben laut der Studie Faktoren wie Armut, politische Instabilität, gesellschaftliche Ungleichheit und vorangegangene Konflikte. Allerdings kann der Klimawandel weltweit auf diese Faktoren wirken und so indirekt Konflikte und damit verbundene Gewalt verstärken - beispielsweise, weil durch klimabedingte Migration sich Ungleichheiten und Spannungen in der Bevölkerung verstärken können oder weil extreme Wetterereignisse dazu führen, dass Menschen nicht mehr mit genug Nahrung und Wasser versorgt werden können und sich dann Konflikte darum entzünden.