Es sieht aus wie ein Kolibri, ist aber ein Schmetterling - das Taubenschwänzchen.

Dieser Falter schwirrt auch wie ein Kolibri vor einer Blüte, rollt seinen körperlangen Rüssel aus und saugt den Nektar aus der Blüte. Ein Forschungsteam wollte wissen, wie es das Taubenschwänzchen hinbekommt, diesen langen Rüssel in die Blüte zu steuern. Das ist in etwa so, als würde ein Mensch versuchen, den Boden einer Getränkedose mit einem langen Strohhalm im Mund zu treffen - im Stehen.

Das Team hat die Taubenschwänzchen beim Blüten-Anflug mit Hochgeschwindigkeitskameras gefilmt. Dabei zeigte sich, dass die Falter den Rüssel selbst nur wenig bewegen können - den größten Teil der Positionierung an der Blüte steuern sie durch Körperbewegung.

Kolibri-Style komplex fürs Nervensystem

Und für die Feinpositionierung des Rüssels brauchen sie ihre Augen: Sie folgen mit dem Rüssel Mustern in den Blüten, um zum Nektar zu kommen. Die Forschenden finden es spannend, dass die Falter das mit dem vergleichsweise kleinen Insekten-Nervensystem hinbekommen - denn der Echtzeit-Abgleich zwischen Gesehenem und Rüsselbewegung ist eine komplexe Aufgabe.

Taubenschwänzchen stammen eigentlich aus dem Mittelmeerraum, sind aber immer öfter auch mal in Deutschland zu sehen.