Künstliche Intelligenz kommt in immer mehr Bereichen zum Einsatz - unter anderem wird sie gerade als Lügendetektor erprobt.

Ein Psychologie-Forschungsteam von den Unis Marburg und Würzburg warnt jetzt , dass das verfrüht sein könnte. Konkret finden die Forschenden eine spezielle KI-Technik problematisch, die an den EU-Außengrenzen in Ungarn, Griechenland und Litauen schon im Einsatz ist. Sie soll Reisende mit kriminellen Absichten identifizieren und wertet dafür automatisierte Befragungen von einreisenden Personen aus.

Vorurteile und Fehlerhafte Basisdaten

Die Forschenden kritisieren erstens, dass man in vielen Fällen nicht nachvollziehen kann, wie der Algorithmus zu seinem Ergebnis kommt. Zweitens seien die Daten, mit denen die KI trainiert wird oft fehlerhaft oder von Vorurteilen geprägt. Und drittens sei sich nicht mal die Wissenschaft einig, welche Indizien zweifelsfrei auf Lügen hinweisen.

Die Forschenden sagen, eigentlich hätte man für die Einhaltung strenger wissenschaftlicher Standards sorgen müssen, bevor man die KI als Lügendetektor im echten Leben eingeführt hat. Denn wenn solche Technik einmal im Einsatz sei, täten sich die Behörden schwer sie wieder abzuschaffen - selbst wenn sich Beweise für Fehler und Probleme häuften.