Leicht gesenkter Kopf, hochgezogene Augenbrauen, eine Mischung aus Unschuld und Unsicherheit - das ist der typische Hundeblick.

Ein Forschungsteam aus Großbritannien wollte wissen, woher der Blick kommt, dem Hundefreunde nicht widerstehen können. Es hat dazu unter anderem die Gesichtsmuskulatur von vier Wölfen, also den Vorfahren der Hunde, mit der von sechs Hunden verglichen. Dabei kam raus, dass die Muskulatur so gut wie gleich ist - außer bei den Augen. Den Muskel, der einen Teil der Augenbraue hebt, gab es bei jedem Hund. Die Wölfe hatten an der Stelle nur spärliche Muskelfasern und Bindegewebe. Als die Forschenden Wölfe mit Menschen zusammenbrachten, beobachteten sie, dass die Wölfe nur ganz selten ihre Brauen hoben.

Die Forschenden vermuten deswegen, dass Hunde, die das konnten, einen Überlebensvorteil hatten, als der Mensch sie zu seinem Haustier machte. Wahrscheinlich hätten sich Menschen - bewusst oder unbewusst - mehr um solche Hunde gekümmert. Das Forschungsteam schreibt, dass das Augenbrauen-Heben die Augen von Hunden größer wirken lässt und ihr Gesicht dadurch kindlicher wirkt. Außerdem ähnele der Blick dem eines traurigen Menschen - und könne so bei Hundefreunden einen Betreuungsreflex auslösen.