Radioaktivität klingt erstmal gefährlich - für viele Mikroorganismen ist sie dagegen so etwas wie eine Nahrungsquelle.

Sie leben tief unter der Erde, beziehungsweise unter dem Meeresboden. Im Untergrund ernähren sie sich von Wasserstoff, der durch natürliche Radioaktivität entsteht. Das ist die Strahlung aus dem natürlichen Zerfall von Elementen.

Ein Forschungsteam unter Führung der Uni Göteborg hat in Laborexperimenten entdeckt, dass die Sedimente im Meeresgrund mit ihrer natürlichen Radioaktivität wie ein Verstärker bei der Produktion von Wasserstoff wirken. Nur ein kleiner Teil des Wasserstoffs kommt demnach aus den organischen Stoffen, die durch das Meer nach unten sinken.

Die Ergebnisse könnten zeigen, wie überhaupt Leben auf der Erde entstanden ist - oder woanders im All. Auch der Jupiter-Mond Europa, der Saturn-Mond Encephalus und der Mars könnten die mineralischen Voraussetzungen für diese natürliche Produktion von Wasserstoff bieten.