Kolkraben sind auch nur Menschen. Sie lassen sich nämlich anstecken vom Frust eines anderen Kolkraben. Das hat eine Forscherin der Uni Wien mit ihrem Team herausgefunden. Es ist das erste Mal, dass diese Art von emotionaler Ansteckung bei Vögeln nachgewiesen wurde.

Dafür hat das Team mit zahmen Raben gearbeitet. In einem ersten Schritt durfte ein ein Vogel durch ein Guckloch spähen. Dahinter war entweder eine sehr beliebte oder völlig unbeliebte Futterbelohnung. Je nachdem zeigte der Rabe eher erwartungsvolle Vorfreude oder wendete sich ab und zeigte Frust.

Im zweiten Schritt war ein anderer Rabe als Beobachter dabei. Er wurde selbst einem Test unterzogen. In dem ging es darum, eine unklare Situation zu bewerten. Und die schätzte der Beobachter-Rabe dann pessimistischer ein, wenn er vorher Frust bei dem ersten Raben erlebt hatte. Das wertet das Forschungsteam als emotionale Ansteckung. Und die gilt als Voraussetzung für Empathie - also die Fähigkeit, sich in andere einzufühlen.