Indien hat das Schlachten von Kühen praktisch verboten.

Wie die Times of India berichtet, führt die Regierung strenge Regeln für Viehmärkte ein. Der Verkauf einer Kuh ist nur noch gestattet, wenn der Käufer nachweisen kann, dass er das Tier nicht schlachten, sondern zum Beispiel in der Feldarbeit einsetzen will. Die Regel soll auch für Büffel oder Kamele gelten.

Die Regierung argumentiert unter anderem mit dem Gesundheitsschutz. Oft würden alte und kranke Kühe zum Schlachten verkauft. Das sei gefährlich, weil sie zum Beispiel Maul- und Klauen-Seuche oder BSE verbreiten könnten. Auch das Tierschutz-Argument wird oft vorgebracht.

Kritiker sehen in dem Verkaufsverbot aber klare religiöse Motive. Kühe sind für Hindus heilige Tiere, und die hindunationalistische Regierungspartei in Indien hat schon in vielen Einzelstaaten die Regeln für den Umgang mit Kühen verschärft. Das trifft oft Minderheiten wie Muslime oder die Dalits. Beide Gruppen essen Rindfleisch und arbeiten oft in der Fleisch- oder Leder-Industrie. Selbst ernannte "Kuhaktivisten" unterstellen ihnen, illegal zu schlachten und Kühe zu schmuggeln.