Der Einsatz von Agent Orange im Vietnam-Krieg zählt zu den großen Verbrechen der US-Armee.

Wegen des Dioxin-haltigen Entlaubungsmittels wurden unter anderem hunderttausend Kinder mit Behinderungen geboren. Eine neue Studie der Universitäten von Illinois und Iowa zeigt, dass Dioxin noch heute - fast 50 Jahre nach dem Ende des Kriegs in Vietnam - die Umwelt vergiftet und in die Nahrungskette gelangt.

Agent Orange enthält das giftigste aller Dioxine, nämlich TCDD. Es ist bekannt, dass TCDD so langsam abgebaut wird, dass es über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte in der Umwelt bleibt. Die Wissenschaftler fanden es zum Beispiel in den Blättern von Bäumen und Sträuchern, über die es in die Sedimente von Sümpfen, Flüssen und Seen gelangt. Dort wird es von Fischen aufgenommen, die wiederum zu den wichtigsten Nahrungsquellen der Vietnamesen gehören. Der Studie zufolge ist das Fischen in den meisten kontaminierten Gewässern zwar verboten, die Verbote ließen sich aber nur schwer durchsetzen, so dass TCDD immer noch ins Essen gelangt.