In Europas Wäldern werden offenbar wieder größere Flächen abgeholzt.

Das schreibt ein Forschungsteam aus Italien im Fachmagazin Nature. Es hat Satellitenaufnahmen analysiert und dabei die Ausdehnung von Waldflächen in der EU verglichen - und zwar die Waldflächen zwischen 2004 und 2015 mit denen von 2016 bis 2018. Wenn dabei auf den Aufnahmen kahle Flächen zu sehen waren, versuchten die Forschenden erst, Feuer- oder Sturmschäden als mögliche Ursache auszuschließen. Dann verglichen sie das Ergebnis mit Statistiken der Holzindustrie.

Laut Studie zeigte sich, dass seit 2016 mehr Wald abgeholzt wurde - und zwar knapp 50 Prozent mehr als vorher. Vor allem in Finnland und Schweden seien auffällig große Waldflächen verschwunden, aber auch im Baltikum und auf der Iberischen Halbinsel. Dahinter vermuten die Forschenden vor allem eine gestiegene Nachfrage nach Holz als nachhaltigem Rohstoff, zum Beispiel für Bioenergie.

In Deutschland wird mehr aufgeforstet

In einigen EU-Ländern wurde allerdings mehr aufgeforstet als abgeholzt: Das war in Deutschland und den Niederlanden so - und am meisten in Belgien (18 Prozent mehr Waldfläche).

Die Forschenden sagen, dass in der EU im Moment noch etwa 38 Prozent der Landfläche mit Wald bedeckt sei. Diese Bäume nähmen dabei etwa 10 Prozent des in der EU ausgestoßenen CO2 auf. Das sei nicht mehr möglich, wenn die Wälder weiter so abgeholzt würden.