Oxford ist eine der bekanntesten Universitätsstädte in England - und das schon seit dem Mittelalter. Damals ging es dort aber wohl ganz schön rabiat zu.

Ein Kriminologie-Team hat in drei englischen Städten Kriminalfälle aus dem späten Mittelalter untersucht und sagt: In Oxford gab es die meisten Morde, vier- bis fünfmal mehr als in London oder York. Und: Zwei Drittel der Täter waren Studenten. Der Studienleiter sagt, damals durften nur Männer studieren. Sie seien zwischen 14 und 21 Jahre alt gewesen, in diesem Alter sei man im Schnitt am gewalt- und risikobereitesten.

Mit dem Studium unterstanden sie auf einmal auch nicht mehr der Kontrolle ihrer Familie oder des Heimatorts. Gleichzeitig hätten sie in ihrem neuen Umfeld leichten Zugang zu Waffen und Alkohol gehabt. Außerdem gab es viele gewaltsame Fehden zwischen Studentenverbindungen oder Gruppen von Studenten aus verschiedenen Regionen.

Die meisten Mord-Opfer waren wohl auch Studenten, aber laut den Forschenden gibt es auch einige Fälle, in denen Prostituierte ermordet wurden, oder unbeteiligte Menschen, die in Schlägereien mit reingezogen wurden.