Der Marianengraben ist der tiefste Meeresgraben der Welt.

Dort taucht eine Platte der Erdkruste unter eine andere.

Weil das im Ozean passiert, rutscht auch immer wieder Wasser in den Spalt und wird von der tauchenden Platte mit in die Tiefe gezogen. Forscher aus den USA haben jetzt untersucht, wie viel Wasser dabei im Erdmantel verschwindet. Dafür haben sie ein Jahr lang Daten ausgewertet von Mikrofonen, die die Geräusche aufzeichnen, die bei der Bewegung der Platten entstehen und von Seismografen, die die Erschütterungen dabei festhalten. Aus den Daten schließen sie, dass im Marianengraben bis zu dreimal mehr Wasser verschwindet als man bisher gedacht hat. Die Forscher schreiben, das Wasser werde fast 100 Kilometer tief in den Erdmantel reingezogen. Dabei werde das Wasser durch die hohen Temperaturen und den Druck chemisch an Mineralien gebunden. 

Die Wasserverluste sind demnach so hoch, dass man ganz neu nachdenken muss über die Wasserkreisläufe der Erde. Ungeklärt ist zum Beispiel, wie das Wasser wieder aus dem Erdmantel rauskommt. Bis jetzt ging man davon aus, dass das bei Vulkaneruptionen passiert. Der Wasserdampf, der dabei freigesetzt wird, reicht aber bei weitem nicht aus.