Die Wiedervereinigung von Deutschland hatte Folgen für die Wirtschaft in Ost und West - auch für Innovationen. Vom Fall der Mauer hat die Industrie in Westdeutschland stärker profitiert als die Regionen in der ehemaligen DDR.

Zu diesem Schluss kommt ein Forschungsteam der Uni Jena. Es hat die Zahl der Patentanmeldungen pro Kopf in Ost und West ausgewertet - und zwar in der Zeit von 1877 bis 2015. Dabei kam raus: Vor dem Zweiten Weltkrieg gab es keine Ost-West-Unterschiede in der Zahl der Erfindungen. In der DDR wurde deutlich weniger patentiert als in der Bundesrepublik. Nach 1989 gab es dann sowohl im Osten und als auch in Westen mehr Innovationen als vorher. Allerdings ging es im Westen mehr ab als im Osten.

Für diese unterschiedliche Entwicklung nennen die Forschenden mehrere Gründe. Unter anderem wurden nach der Wiedervereinigung in Wissenschaft und Wirtschaft Doppelstrukturen beseitigt, und zwar wurden vor allem Firmen und Institute im Osten dicht gemacht. Westdeutsche Fachleute haben den Forschenden zufolge so ostdeutsche verdrängt.