Menschen, die häufig und unkontrolliert Dinge kaufen, die sie eigentlich nicht brauchen, leiden möglicherweise unter einem Kaufzwang, oder einer Kaufsucht.

Schätzungen zufolge ist in Deutschland etwa ein Prozent der Erwachsenen davon betroffen oder gilt als gefährdet. Als eigenständige Krankheit oder Sucht ist der Kaufzwang aber noch nicht anerkannt. Das macht es für Betroffene oft schwer, die richtige Behandlung zu bekommen. Psychiaterinnen und Psychologen aus Deutschland und Australien haben jetzt gemeinsam Kriterien für die Diagnose einer Kaufsucht aufgestellt. Demnach gehört zu einer Kaufsucht zum Beispiel, dass die Betroffenen kaum oder gar keine Kontrolle über ihre Einkäufe haben, dass sie Sachen kaufen, die sie nicht nutzen werden und dass sie das Kaufen benutzen, um negative Gefühle zu bekämpfen.

Die Kriterien sollen helfen, die Forschung zur Kaufsucht zu verbessern. Langfristig hoffen die Autorinnen und Autoren, dass die Störung als eigenständige Krankheit anerkannt, weiter erforscht und damit auch besser therapiert werden kann.