Von den Ohren auf die Hüfte - so könnte man den direkten Weg von Lärm beschreiben. Denn Lärm verursacht im Körper Stress, der deshalb Fettreserven anlegt.
Der Mechanismus kommt aus Urzeiten, in denen der Mensch noch nicht im Überfluss Nahrung zur Verfügung hatte: Immer wenn der Körper Stress registriert, in diesem Fall Lärm, bereitet er sich auf eine Krise vor. Zu diesen Vorbereitungen gehört, dass der Körper Fettreserven anlegt, von denen er dann zehren kann, wenn die Nahrung knapp wird.
Weil wir aber im Gegensatz zu Urzeiten ständig Nahrung in Griffnähe haben, bleibt dann das Fett in den Reserven und die befinden sich in erster Linie an der Hüfte und Taille. Schwedische Wissenschaftler haben 5000 Menschen untersucht, die in Stockholm und auf dem Land leben. Die Probanden waren zwischen 43 und 66 Jahre alt. Die Probanden, die Straßenlärm ausgesetzt sind, der fünf Dezibel über der Norm liegt, haben 0,2 Zentimeter mehr Hüftumfang. Der normale Lärmpegel liegt bei 45 Dezibel. An Hauptstraßen steigt der Lärm schon mal auf 80 Dezibel an und da schnellt auch der Hüftumfang auf 1,4 Zentimeter mehr an.
Aber das ist noch nicht alles: Kommen Flug- und Zuglärm dazu, verdoppelt sich das Risiko, übergewichtig zu werden. Die Forscher wollen ihre Ergebnisse mit weiteren Untersuchungen erhärten. Sicher ist, dass sich das Schlaganfallrisiko durch Lärm erhöht.
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