Martin Druschel und Tom Schinker begeben sich regelmäßig auf abenteuerliche Expeditionen. In Peru haben sie dabei eine Dorfruine eines ausgestorbenen indigenen Andenvolkes entdeckt.
Martin Druschel und Tom Schinker lieben das Abenteuer. Für die beiden ist es wichtig, dass eine Expedition auch den Faktor des Ungewissen bietet. Mit einem 34 Kilo schweren Rucksack haben sie ihre Expedition durch ein Sperrgebiet in Peru gestartet. Das Ziel: Sie wollten im Dschungel etwas entdeckten - eine frühere Siedlung oder altertümliche Artefakte. Um das Sperrgebiet zu passieren, benötigten sie eine spezielle Erlaubnis. Und sie hatten heimische Guides dabei, die sie bei ihrer riskanten Tour durch den unwegsamen Dschungel begleitet haben.
"Wir haben Dorfruinen von einem alten Indianervolk, den Chachapoya, entdeckt, die seit 500 Jahren ausgestorben sind."
Bei ihrer letzten Expedition haben sie die Ruine eines Dorfes entdeckt, in dem das indigene Volk der Chachapoya gelebt hat, das vor 500 Jahren ausgestorben ist. In der Nähe des Sees Kondore fanden sie Überreste von runden Behausungen und Eingänge zu Grabkammern. Für die beiden Reisenden ist das ein sensationeller Fund, über den sich das peruanische Kultusministerium allerdings nicht so freuen kann, weil archäologische Ausgrabungen in Peru in der Regel finanziell nicht gefördert werden. Nur touristisch relevante Artefakte können mithilfe staatlicher Unterstützung geborgen und erhalten werden.
Wenn Tom und Martin eine Expedition planen, wissen sie in den seltensten Fällen, wie lange sie dafür brauchen werden. Oft reisen sie in nicht erschlossene Gebiete, die vor ihnen kaum jemand oder noch niemand betreten hat. Im Dschungel müssen sie sich den Weg mit Macheten freischlagen. Wenn sie dann drei bis vier Kilometer pro Tag schaffen, entspricht das schon einer sportlichen Höchstleistung.
Plötzlich ein Floß bauen müssen
Manchmal kommen ganz unerwartete Herausforderungen auf die Abenteuerreisenden zu, mit denen sie nicht gerechnet hatten. Wenn sie an einen reißenden Flussarm ankommen, gilt es, schnell zu improvisieren und ein Floß zu bauen, um ihren Proviant und die Guides, die meist nicht schwimmen können - sicher auf die andere Seite zu bekommen.
"Es kann auch viel schiefgehen. Das ist tatsächlich bei uns immer der Fall. Das geht bei Verletzungen los - gebrochene Rippen, verdrehte Knie und Parasiten, die sich die Leute einfangen - Würmer, die unter die Haut kriechen."
Zucker alle, Energie weg
Einmal hatten sie sich bei der Zuckermenge verkalkuliert, die sie auf einer ihren Touren mitgenommen hatten. Vier Tage vor dem Ende der Reise war er aufgebraucht und jede Anstrengung wirkte ab diesem Zeitpunkt zehnmal so schwer, erzählen die beiden. Am Ende teilten sie sich zu fünft einen Lolli, um dann unter großer Kraftanstrengung einen Hügel zu überwinden. Ihre Fotos und Geschichten halten Tom und Martin auf ihrem Blog Wandermut fest.
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