Wie halten wir eine gute Rede? Joana ist Schülersprecherin und berichtet, wie der Appell ihrer Abschlussrede gut angekommen ist. Kommunikationstrainer Moritz Kirchner erklärt, dass es besonders darauf ankommt, so persönlich und authentisch wie möglich zu sein, wenn man seine Worte wählt.
Joana musste als Schülersprecherin eine Rede bei ihrer Abschlussfeier halten. Das Schwierigste daran, erzählt sie, waren ihre Lehrer als Zuhörende im Publikum. Als sie auf die Bühne ging, war auch noch das Mikrofon zu hoch eingestellt und sie wurde noch nervöser. Zum Glück war sie gut vorbereitet! Joana hatte sich vorher die Struktur und die Message ihrer Rede überlegt und wie sie rüberkommt.
"Ich filme mich eher und schau mir das später an und gucke, wie ich selbst auf mich wirke."
Strukturiert war Joanas Rede in eine Begrüßung, einen informativen Teil mit einem Appell und eine zusammenfassende Verabschiedung. Um ihre Wirkung bei einer Rede zu testen hat sich Joana zur Vorbereitung selbst aufgenommen und geschaut, wie sie möglichst entspannt und locker wirken kann.
Grundpfeiler einer guten Rede
Moritz Kirchner ist Kommunikationstrainer. Für eine gute Rede ist es besonders wichtig, drei Dinge zu beachten, rät er:
- Logik: Passt alles was sich sage stimmig zusammen?
- Gefühl: Nehme ich Menschen emotional mit – zum Beispiel, in dem ich Bilder oder Anekdoten benutze?
- Glaubwürdigkeit: Bin ich authentisch und persönlich bei dem, was ich erzähle?
Das Schreiben einer Rede können wir gedanklich am besten damit beginnen, erklärt Moritz Kirchner, wenn wir uns selbst fragen: Warum ist es für uns wichtig, gerade für diese Menschen eine Rede zu halten? Außerdem rät er, sich Stichpunkte zu machen, aber dennoch eine Rede frei vorzutragen und sich zu überlegen, auch Gesten einzubauen.
No-Gos bei Reden
Es gibt aber auch ganz klare No-Gos für Reden, so der Kommunikationstrainer. Zum Beispiel:
- Vorsicht mit Humor! Es sei es wichtig, keine Witze über Personen oder Gruppen zu machen, die sich nicht wehren können.
- Vorsicht mit der Länge! Redner*innen sollten dringend darauf achten, nicht zu lange zu sprechen. Laut Moritz Kirchner heißt das: bei einem Geburtstag nicht mehr als fünf Minuten und bei einer Hochzeit nicht mehr als 15 Minuten.
- Vorsicht mit Fettnäpfchen! Ebenfalls sei es essenziell, keine Geheimnisse und Anekdoten auszupacken, die dem oder den Menschen, für den die Rede gehalten wird, unangenehm sind.
Reden retten
Aber was passiert, wenn das Gesagte beim Publikum nicht zündet? Die gute Nachricht von Moritz Kirchner: Auch bei verkorksten Reden gibt es die Chance, diese zu retten, selbst noch während man redet! Zwei Kniffe:
- Rückzug: Brecht die Rede ab und fasst noch mal kurz zusammen, was ihr insgesamt sagen wolltet. Nach einer Minute Zusammenfassung beendet die Rede ruhig.
- Themenänderung: Ihr sagt dem Publikum, dass ihr zu einem anderen Thema wechselt, damit es im Kopf wieder bei euch ist. Die Zuhörenden können sich unter Umständen auf ein anderes Thema eurer Rede besser einlassen.
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- Joana ist Schülersprecherin und hält gerne Reden.
- Kommunikationstrainer Moritz Kirchner erklärt, was eine gute Rede ausmacht.