Schön, dass der Frühling kommt! Nur: Mit der wärmeren Jahreszeit beginnt leider auch die Allergie-Saison. In Pandemie-Zeiten sind Schnupfen und Co. doppelt unangenehm. Worauf Allergiker und Allergikerinnen jetzt achten müssen.

Die gute Nachricht zuerst: Anders, als zu Beginn der Corona-Pandemie befürchtet, haben Allergikerinnen und Allergiker kein höheres Risiko für schwerere Verläufe, falls sie an Covid-19 erkranken, sagt Eva Valesky, Leiterin der Allergieabteilung am Universitätsklinikum Frankfurt.

Keine schwereren Covid-19-Verläufe bei Allergikern

Mittlerweile gebe es ganz gute Daten für Patientinnen und Patienten, die an der sogenannten atopischen Diathese leiden, erklärt sie – das sind die Menschen, die etwa zu Heuschnupfen, Neurodermitis oder allergischem Asthma neigen. Und diese Daten weisen eben nicht auf schwere Krankheitsverläufe hin, so die Medizinerin.

Besonders wichtig ist ihr aufzuklären, dass diese Erkrankungen keine Kontraindikation für Corona-Impfungen sind – sprich: Auch, wer allergisches Asthma, Allergien oder Neurodermitis hat, darf sich gegen Covid-19 impfen lassen. Wichtig nur, so Eva Valesky: Das Asthma sollte zum Zeitpunkt der Impfung gut eingestellt sein.

"Diese Patienten haben kein erhöhtes Risiko, eine allergische Reaktion im Rahmen einer Impfung zu entwickeln."
Medizinerin Eva Valesky über Covid-Impfungen bei Asthmatikern und Allergikerinnen

Auch denen, die sich wegen möglicher Verwechslung von Symptomen Gedanken machen, kann die Ärztin die Sorgen nehmen: Zum einen wüssten Allergikerinnen und Allergiker ja, wann die Pollenflug- und damit gegebenenfalls ihre Schnupfensaison beginnt. Außerdem sehen die Symptome bei Covid-19 auch anders aus, so Eva Valesky. Was Menschen mit Allergien "exklusiv" hätten: Jucken an Augen, Ohren und im Mundraum. Fieber sei bei Allergien dagegen eher eine Rarität.

FFP2: kein guter Pollenschutz

FFP2-Masken sind leider kein wirklich guter Pollenschutz, sagt sie allerdings. Zwar filtern sie auch Pollen aus der Atemluft, aber: Nicht nur Nase und Mund sind Kontaktmöglichkeiten für Pollen, sondern auch die Bindehäute an den Augen. Zudem hafteten Pollen an Kleidung und Haaren. Und schließlich erhöhe sich mit einer Maske auch der Atemwiderstand, so dass sich eine Atemnot zusätzlich verschlechtern könne.

Das Tragen von FFP1- oder FFP2-Masken zum Schutz vor Pollen kann die Ärztin daher nicht empfehlen. Ihr Tipp für Allergikerinnen und Allergiker: Wenn ihr von draußen rein kommt, wechselt am besten die Klamotten und duscht wenn möglich auch. So bleiben die Pollen – und im Idealfall damit auch die Allergiesymptome – draußen.

Shownotes
Allergien und Corona
FFP2-Masken sind kein guter Pollenschutz
vom 27. Februar 2021
Moderator: 
Christoph Sterz
Gesprächspartnerin: 
Eva Valesky, Universitätsklinikum Frankfurt