Ein Start-up aus den USA hat eine Beschichtung erfunden, die unser aller Leben besser machen könnte. Selbst die Reste in der Ketchup-Flasche könnten bald der Vergangenheit angehören.

Bei der Erfindung handelt es sich um eine Beschichtung, die sich auf der Innenseite - beispielsweise der Ketchup-Flasche - befindet. Der Flascheninhalt könnte auf diese Weise ganz einfach aus der Flasche rausgleiten. Denn 10 bis 15 Prozent der Inhalte wollen bisher von selbst nicht aus ihrem Gefäß. Die Funktionsweise der Beschichtung ist patentiert und natürlich geheim. Aber immerhin: Das Prinzip dahinter haben die Entwickler preisgegeben.

Eine Beschichtung ist die Lösung

Die Gleitbeschichtung besteht aus zwei Schichten. Zuerst wird das Innere einer Flasche mit einem festen Material beschichtet, das eine sehr raue Oberfläche herstellt. Sie ist fast so durchlöchert wie ein ganz feiner Schwamm. Auf diese raue Oberfläche kommt dann eine ölige Flüssigkeit, die als Gleitfilm funktioniert und das Innere der Flasche ist dadurch quasi permanent feucht. Der Film bewirkt, dass zum Beispiel der dickflüssige Ketchup sanft gleitet, sobald er sich auf dieser Oberfläche befindet. Selbst dann, wenn ihr die Flasche nur sanft kippt. Für den Einsatz bei Lebensmitteln haben die Ingenieure eine Variante entwickelt, die nach eigenen Angaben absolut harmlos und essbar ist. Denn diese Version basiert auf natürlichen Ölen.

Beschichtung nicht nur für Flaschen

Grundsätzlich kann die neue Technik nicht nur bei Flaschen, sondern auch bei vielen anderen Behältern zum Einsatz kommen. Etwa Bodylotion, Shampoo oder Klebstoff. Und auch Zahnpastatuben gehören dazu. Dank der neuen Technologie sollen kaum noch Reste in der Verpackung übrigbleiben. Und was ist mit der These, dass Verbraucher schneller nachkaufen, wenn sich ein Produkt nicht vollständig aufbrauchen lässt - der kleine Rest in der Packung also ganz im Sinne der Hersteller sein könnte? Das Unternehmen Liquiglide, Erfinder der neuen Beschichtung, hält entgegen: Wenn sich bestimmte Produkte einfacher verwenden lassen, werden die Verbraucher sie lieber benutzen - und das dürfte zu mehr Absatz führen. Grundsätzlich könnten die beschichteten Behälter überall da besonders nützlich sein, wo Firmen ein großes Interesse an restloser Entleerung haben. Etwa dann, wenn es um zähe Flüssigkeiten wie Farben oder Erdöl geht.

Und eines ist klar: Egal ob schädlich oder nicht - eine vollständig entleerte Verpackung lässt sich in jedem Fall besser recyclen.

Shownotes
Verpackungen richtig leeren
Alles muss raus
vom 21. Februar 2017
Moderation: 
Tina Kießling
Gesprächspartnerin: 
Anne Preger, DRadio Wissen