Alltagsmasken sind mittlerweile von der Bundesregierung "dringend empfohlen". Problem: Wir können nur noch schwer einschätzen, ob das Gegenüber gerade lächelt oder nicht. Smizing soll dabei helfen.
Wenn wir miteinander kommunizieren, dann tun wir das nicht nur über unsere gesprochenen Worte, sondern auch über unsere Mimik. Eine Maske vor dem Gesicht lässt von Mimik nicht gerade viel übrig. Das kann bei Alltagsbegegnungen die Verunsicherung, die wir sowieso schon spüren, noch vergrößern, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Grit Eggerichs.
"Wir kommunizieren ja schon viel über Mimik. Der Mund ist auch zum Lächeln oder Mundwinkel runterziehen da. Wenn das wegfällt, gibt es noch mehr Verunsicherung als wir im Moment schon spüren."
Deshalb erlebt der Hashtag #smize im Netz gerade ein besonders starkes Revival. Einen Trend, den Tyra Banks, die Produzentin der amerikanischen Show Americas Next Topmodel schon im Jahr 2009 eingeführt hatte.
Dabei geht es darum, nur mit den Augen ein intensives Lächeln zu erzeugen, indem die Augen zusammengedrückt werden und das Gegenüber dabei stark fokussiert wird. Smize bedeutet also "Smiling with the eyes".
Smizing braucht Übung
Ganz so schnell ist das Sziming aber nicht zu lernen, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Grit Eggerichs. Sie hat sich für ihren Selbstversuch eine grüne Maske genäht und zur Sicherheit gleich noch lächelnde Mundwinkel hinzugefügt.
Dabei hat sie festgestellt, dass es gar nicht so einfach ist, zu erkennen, ob jemand seine Augen gerade fies zu einem Schlitz verengt oder wirklich mit den Augen lächelt. Für diejenigen, die auf Nummer Sicher gehen wollen, gibt es sogar bereits Online-Anbieter, die ein Foto des eigenen, lächelnden Mundes auf eine Maske drucken. Da sollte dann nichts mehr schief gehen bei der freundlichen Kommunikation.
Masken für Schwerhörige und Gehörlose
Doch auch das löst nicht für alle Gesellschaftsgruppen das Problem der erschwerten Kommunikation durch Masken. Gehörlose oder Schwerhörige, die tagtäglich auf das Lippen Lesen angewiesen sind, haben es derzeit sehr schwer.
So geht es auch Melina. Sie ist hochgradig hörbehindert und war vor kurzem wegen einer gebrochenen Hand im Krankenhaus, wo natürlich alle Masken trugen. Durch den Mundschutz konnte sie kaum etwas von der Mimik oder den Lippen erkennen und nur schwer einschätzen, was und wie etwas gesagt wurde.
"Die haben sich zwar bemüht, laut zu sprechen, aber ich habe akustisch nichts verstanden. Und dann kannst du durch den Mundschutz auch nicht sehen: Ist das jetzt ein freundliches Gesicht? Ich fühlte mich wie blind."
Einer Studentin aus den USA ist dieses Problem auch aufgefallen und sie hat daraufhin eine Maske mit einem Stück transparentem Plastik rund um den Mund entworfen. Auch in Spanien arbeiten Freiwillige an solchen Masken.
Diese Masken helfen Gehörlosen, jedenfalls wenn sehr viele Leute sie tragen. Und es gibt noch ein Problem: Eine Stoffmaske sollte man nach jedem Tragen bei 60 Grad waschen oder heiß bügeln, um eventuelle Corona-Viren abzutöten. Mit einem Plastikeinsatz ist das nicht so einfach, sagt Grit. Auch Einfrieren wäre eher kontraproduktiv. Denn von vielen Corona-Viren ist bekannt, dass sie selbst bei Minus 20 Grad noch zwei Jahre überleben können.
Da hilft nur Sziming was das Zeug hält und bei größeren Verständigungsproblemen Hände, Füße oder einen Zettel zur Hilfe nehmen.