Stell Dir vor, es ist G7-Gipfel und keiner geht hin. Für Marina keine vorstellbare Option. Sie ist auf dem Gipfel der Alternativen und will über spannende Ideen sprechen, wie wir Wirtschaft auch alternativ denken können.
Auf dem Gipfel der Alternativen treffen sich im Vorfeld des eigentlichen Treffens der mächtigsten Staatsmänner der Welt kritische Denker auf Einladung von Attac, der Linkspartei, den evangelischen Kirchen, Naturschutzverbänden oder sozialistischen Vereinen. Auch die junge Aktivistin Marina Lassig ist vor Ort, um sich zu informieren und ihr Recht auf Demosntration in Anspruch zu nehmen.
Sie erhofft sich von dem Alternativgipfel anregende Ideen, wie wirtschaftliche Fragen anders gedacht werden können. Sie sagt, dass zwar die Demokratie, nicht aber unser Wirtschaftssystem in der Verfassung festgeschrieben ist.
"Es ist leider so, dass jeder, der Kapitalismus kritisch sieht, ganz in die linke Ecke gestellt und als verfassungsfeindlich dargestellt wird. Das ist natürlich Schwachsinn.“
Die Wirtschaft ist keine Einbahnstraße
Sie glaubt, dass auch ein anderes System mit unserer Demokratie denkbar und vereinbar ist. Die Mächtigen der Welt sprechen heute hingegen von einem new normal - also einer Normalität von geringem Wachstum, sinkenden Löhnen und Ungleichheit. Das sei nun mal der Kapitalismus heute.
"Ökonomie ist zu wichtig, um sie den Ökonomen zu überlassen.“
Auch für Marina ist die Globalisierung ein Fakt. Allerdings einer der so modifiziert werden muss, dass alle mitspielen können, die mit am Tisch sitzen. Für sie ist die Globalisierung die große Chance, alle Menschen auf der Welt ausreichend zu ernähren.
"Jedes Kind, das an Hunger stirbt, das ist Mord, denn global gesehen können wir doppelt so viele Menschen ernähren, wie es gibt.“
Marina ist zwar Aktivistin, hält aber nichts von aggressiven Parolen und hat sich mit der Einsicht angefreundet, dass jeder, der Frieden will, sich damit abfinden muss, dass alles nur Stück für Stück passiert und nicht mit einem Paukenschlag.