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Linus hat endlich eine neue Geburtsurkunde mit dem Geschlecht "männlich" und seinem männlichen Namen. Er hat die neue Regelung im Rahmen der Dritten Option genutzt – und nutzt damit eine mögliche Grauzone.

Linus ist Transmann. Trotzdem war er in seiner Geburtsurkunde als Frau eingetragen. Nun hat er die Änderung des Personenstandsgesetzes 2018 genutzt, um als Mann eingetragen zu sein. Eigentlich ist dieses Gesetz für Menschen wie ihn gar nicht gedacht, sondern für intergeschlechtliche Personen. Aber diese Möglichkeit nutzen nun eben auch Transmänner und - frauen.

"Ein unglaubliches Glück, dass da jetzt schwarz auf weiß steht: männlich, Linus."
Linus, Transmann und Buchhändler aus Berlin über seine neue Geburtsurkunde

Nach den neuen Regeln braucht es eine ärztliche Bescheinigung über eine "Variante der Geschlechtsentwicklung". Damit kann beim Standesamt dann die Änderung des Geschlechtseintrags beantragt werden. Das hat eine Grauzone geöffnet - zumindest glauben das einige.

Das Bundesinnenministerium ist da nämlich anderer Auffassung: keine Grauzone, Transmenschen werden nicht vom neuen Gesetz erfasst. Für sie gilt nach dieser Lesart das umstrittene Transsexuellengesetz (TSG), das vom Bundesverfassungsgericht in einigen Punkten gekippt wurde.

"Wenn Transsexuelle das nutzen, wäre das rechtswidrig. Das ist hochproblematisch."
Prof. Dr. Günter Krings, Staatssekretär im Bundesheimat- und innenministerium
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Diskussion um die Nutzung der Dritten Option

In Eine Stunde Liebe erzählt Linus seine Geschichte von der neuen Geburtsurkunde. Außerdem kommt ein Vertreter des Bundesinnenministeriums zu Wort, und ein Vorstandsmitglied der Bundesvereinigung Trans* erklärt, warum der Verband Trans*menschen nicht uneingeschränkt empfiehlt, die Dritte Option zu nutzen. Stattdessen fordert er schnellstmöglich einen einfachen Zugang zu einer Änderung des Geschlechtseintrags auch für Trans*personen.

Das Liebestagebuch: zwischen offener Beziehung und katholischer Soziallehre

Im Liebestagebuch erzählt Sophie (Name geändert) von ihrem Konflikt zwischen offener Beziehung und ihrer Arbeit in der katholischen Kirche.

Mehr Trans*menschen zu Gast bei Deutschlandfunk Nova:

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Shownotes
Dritte Option
Wer Namen und Geschlecht anpassen kann
vom 26. April 2019
Moderator: 
Till Opitz