Kurz vor Weihnachten noch einen Antigen-Schnelltest zum machen, bringt wohl nicht ganz so viel Sicherheit, wie sich viele erhoffen.

Inzwischen gibt es viele verschiedene Tests auf dem Markt: Antikörper-Tests, PCR-Tests und Antigen-Tests. Einen Antikörper-Tests machen zu lassen, lohnt sich dann, wenn wir davon ausgehen, dass wir eine Infektion mit Sars-Co-V-2 bereits überstanden haben.

Die PCR-Tests können wir machen lassen, wenn wir befürchten, dass wir akut infiziert sind. Sie gelten als sehr genau, etwa 10.000-fach genauer als ein Antigen-Test. Sie weisen nach, ob sich Viren oder Viren-Partikel in unserem Blut befinden.

Günstiger und schnelleres Resultat

Dafür ist ein Antigen-Test in der Regel günstiger und lässt sich schneller auswerten. Bei PCR-Tests kann es schon mal zwei bis drei Tage dauern, bis wir ein Ergebnis bekommen. Bei Antigen-Tests wissen wir schon innerhalb von einer Viertelstunde Bescheid. Aber nicht immer ist das Ergebnis zuverlässig.

Denn die Konzentration von Viren in unseren Schleimhäuten muss hoch genug sein, damit sie nachgewiesen werden kann. Eine Infektion, die kurz zuvor stattgefunden hat, oder eine, die schon abgeklungen ist, kann der Antigen-Test somit möglicherweise gar nicht nachweisen.

"Einmal ist er weniger empfindlich als der PCR, und zwar etwa 10.000-fach weniger empfindlich. Man erwischt also nicht alle Fälle die tatsächlich positiv sind.
Rolf Kaiser, Virologe

Antigen-Test weist eine akute Infektion nach

Nur weil wir im Moment des Tests nicht infiziert waren, heißt ja nicht, dass wir uns nicht nach Verlassen des Testzentrums anstecken, wenn wir beispielsweise mit der Bahn zu unseren Eltern fahren.

Das heißt, wirkliche Sicherheit bietet der Test nur für den Moment, in dem er erfolgt. Sollte ein Antigen-Test eine Infektion anzeigen, ist allerdings stark davon auszugehen, dass das Testergebnis richtig ist.

Testzentren bereiten sich auf erhöhte Nachfrage vor

Testzentren für Antigen-Tests gibt es in jeder größeren Stadt, sagt unser Reporter Henri Sarafov. Und die bereiten sich zurzeit darauf vor, dass viele Menschen sich vor Weihnachten testen lassen wollen. Aus diesem Grund werden die Testkapazitäten vielerorts hochgefahren.

Online Termin vereinbaren

Wer sichergehen möchte, dass vor Weihnachten noch einen Antigen-Test machen kann, sollte möglichst bald einen Termin bei einem Testzentrum vereinbaren. Das geht meist ganz bequem online. Oder der- oder diejenige fragt beim eigenen Hausarzt nach, denn die bieten diese Tests auch in der Regel an.

Wie der Test abläuft

Je nach Testzentrum kostet der Antigen-Test rund 30 bis 40 Euro. Ganz wichtig: Ihr solltet einen Ausweis dabei haben.

Das Ganze läuft nach einem "Einbahnstraßen-System". Die Personen, die sich testen lassen, gehen eine festgelegte Route durch das Testzentrum, damit sie möglichst keinen anderen Menschen auf ihrem Weg durch das Testzentrum begegnen.

Nachdem der Abstrich mithilfe eines Wattestäbchens gemacht wurde, dauert es in der Regel zwischen 15 Minuten und einer halben Stunde, bis das Ergebnis da ist.

Der Getestete erhält eine E-Mail und kann sein Ergebnis online einsehen.

Den Abstrich besser nicht selbst machen

Der Abstrich sollte möglichst von einer geschulten Person gemacht werden. Wer es selbst versucht, riskiert, nicht genug Schleimhaut abzutragen, die Viren enthält. Ein schlecht durchgeführter Abstrich kann zur Folge haben, dass der Test ein negatives Ergebnis anzeigt, obwohl wir eine akute Infektion in uns tragen.

Shownotes
Andere durch Tests schützen
Antigen-Schnelltests sind nur eine Momentaufnahme
vom 08. Dezember 2020
Moderatorin: 
Tina Howard
Gesprächspartner: 
Henri Sarafov, Deutschlandlandfunk Nova