Psychologie-Professor Paul Pauli hilft seinen Patienten mit virtueller Realität, ihre Ängste im wirklichen Leben in den Griff zu bekommen.
Ein Head-Mounted-Display auf den Kopf - und schon fliegt man über Städte und Berge oder kämpft sich durch den Dschungel. VR - virtuelle Realität - kann Spaß machen. Oder man kann sie ganz ernsthaft einsetzen, zum Beispiel als Therapie gegen Angststörungen.
Etwa dreißig Prozent der Bevölkerung haben eine psychische Krankheit. Zu wenige werden behandelt. Die Hemmschwelle, sich Hilfe zu suchen, ist hoch, und Therapieplätze sind rar. Die virtuelle Realität könnte Abhilfe schaffen, sagt Paul Pauli. Er ist Professor für Psychologie an der Universität Würzburg.
"Die Entscheidung, sich der Angst zu stellen, ist in der virtuellen Realität einfacher als in der Realität."
Patienten scheuen sich viel weniger, eine Therapie zu beginnen, wenn sie das in der virtuellen Realität tun können. Die Therapieerfolge sind gut, gerade im Fall von Angststörungen.
In seinem Vortrag erzählt Paul Pauli anhand vieler Beispiele, wie er seinen Patienten in der virtuellen Realität hilft, ihre Ängste im wirklichen Leben in den Griff zu bekommen. Er hat seinen Vortrag am 13. Dezember 2017 im Technoseum in Mannheim gehalten, der Titel lautete: "Virtuelle Gefahren und echte Ängste – Virtuelle Realität in der Psychotherapie".
- Langes Warten auf den Therapieplatz | Im Schnitt warten Patienten fünf Monate auf einen Termin beim Psychotherapeuten.
- Internet der Sinne | Verändern wir uns durch die virtuellen Realitäten?