Viele Menschen haben Haustiere. Es gibt aber Menschen, die zu viele Tiere halten und sich dann nicht mehr ordentlich um sie kümmern können. Das nennt man Animal Hoarding, krankhaftes Sammeln von Tieren.
Anders als in den USA ist Animal Hoarding in Deutschland keine anerkannte Krankheit. Es gibt aber einige Kriterien, bei denen von Animal Hoarding gesprochen werden kann. Zum Beispiel, wenn zu viele Tiere gehalten werden und sie dann körperlich und sozial vernachlässigt werden, sagt Diplom-Psychologin Andrea Beetz.
"Wenn der Tierbestand so groß ist, dass sich die Person nicht mehr selbst um das Wohl der Tiere kümmern kann und es erste Anzeichen von körperlicher und sozialer Vernachlässigung bei den Tieren gibt."
Andrea Beetz sagt, es gebe bei Animal Hordern außerdem das Kriterium der mangelnden Einsicht, was oft mit psychischen Problemen einhergehe. Zum Beispiel Persönlichkeitsstörungen oder Zwangsstörungen. Einige Animal Horder sammelten Tiere aktiv, es gebe aber auch Menschen, die die Tiere nicht kastrierten oder sterilisierten, sodass sich diese schnell vermehrten, erklärt Andrea Beetz.
Laut aktuellem Wissensstand betrifft das Animal Hording mehr Frauen als Männer. Am häufigsten werden Katzen gehortet, aber auch Hunde und kleinere Säugetiere, sagt Hester Pommerening vom Deutschen Tierschutzbund. Die Tiere seien oft stark verwahrlost.
"Es werden sehr viele kranke und unterernährte Tiere gefunden, teilweise sogar tote Tiere. Viele sind danach sehr scheu und verhaltensauffällig und dementsprechend auch schwer vermittelbar."