Flussperlmuscheln gab es schon zur Zeit der Dinosaurier. Aber im Moment sind sie vom Aussterben bedroht.

Ok Ladys, wenn ihr scharf auf die Perlen seid - vergesst es! Eine Perle findet ihr nur in jeder 1000. bis 2000. Flussperlmuschel. Die Chance ist also sehr gering! 

Die Biologin Heidi Selheim rät außerdem dringend davon ab, nach Perlen zu jagen, denn sie ist seit zehn Jahren damit beschäftigt, das Lebewesen Flussperlmuschel vor dem Aussterben zu retten. Konkret kümmert sie sich um die letzten 200 Flussperlmuscheln im Perlbachtal. Die Zucht ist kompliziert, weil die Tiere erst mit 15 bis 20 Jahren geschlechtsreif werden - das heißt, auf den Flussperlmuschel-Nachwuchs müssen wir noch mindestens fünf Jahre warten. 

"Es sind die letzten Tiere der Perlbach-Population. Außer ihnen gibt es keine mehr."

Besonders mühsam war der Beginn der Rettung. Die gewonnenen Larven brauchten nämlich einen Wirt, einen Fisch, in dem sie sich zur Muschel entwickeln konnten. Dazu hat die Biologin die Muschellarven in Kiemen von Bachforellen gelegt, wo sie sich festbeißen- und den Winter verbringen konnten. Im Frühjahr fielen die Muscheln dann ab und es begann eine dreimonatige Zuchtperiode im Labor, wo die Muscheln zunächst auf eine Größe von einem Millimeter heranwuchsen. Nach zehn Jahren sind sie jetzt immerhin schon auf fünf Zentimeter herangewachsen.

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Die Flussperlmuschel gibt es schon seit etwa 65 Millionen von Jahren - in einer Urform existierte sie also schon zur Zeit der Dinosaurier. Sie übernimmt eine wichtige Funktion im Ökosystem der Fließgewässer, sagt Heidi Selheim. Die Muschel hält das Wasser sauber, weil sie am Ende der Nahrungskette steht und alles, was man im klaren Wasser nicht sehen kann, herausfiltert und es anderen Tieren zur Verfügung stellt.  

Shownotes
Artenschutz
Flussperlmuschel-Rettung in der Eifel
vom 04. September 2017
Moderatorin: 
Tina Kießling
Gesprächspartnerin: 
Heidi Selheim