Los, zurück nach Sri Lanka: Die australische Marine hat 41 Flüchtlinge auf hoher See abgefangen und nach kurzer Befragung mit ihrem Boot zurückgeschickt. Das sei ein ordentliches Asylverfahren, findet die australische Regierung - der Protest hält sich in Grenzen.

Mittlerweile ist es ein Fall für den australischen High Court: Australische Behörden versuchen mit aller Macht, die Flüchtlingsboote bereits weit vor der Küste und damit außerhalb des australischen Hoheitsgebiets abzufangen. Per Befragung an Bord soll dann geklärt werden, wer von den Flüchtlingen überhaupt ein Anrecht hat, auf dem Festland einen Asylantrag zu stellen - alle anderen müssen sofort zurück. Die australische Regierung hält diese rigide Politik für rechtsstaatlich und angemessen. Und zwei Drittel der Bevölkerung stimmen dem zu.

"Das ist nur erste Fall, der bekannt geworden ist."
Udo Schmidt, ARD-Korrespondent

Wie oft das schon so praktiziert wurde, weiß niemand - ebenso wenig, was aus den Zurückgewiesenen geworden ist. "Die australische Regierung hat eine klare Informationssperre verhängt", sagt ARD-Korrespondent Udo Schmidt, "wir wissen also nicht, wie viele Flüchtlinge in den letzten Monaten über das Wasser gekommen sind und vielleicht unbemerkt zurückgeschickt wurden." In den vergangenen Jahren waren es jeweils bis zu 10.000 Asylsuchende, die versuchten, Australien per Boot zu erreichen. Hunderte waren dabei ertrunken.

Shownotes
Australien
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vom 12. Juli 2014
Moderator: 
Dominik Schottner
Gesprächspartner: 
Udo Schmidt, ARD-Korrespondent