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In New York soll ein Lieferbote einer bekannten Konditorei Backwaren im Wert von 90.000 US-Dollar gestohlen haben. 1.020 Kuchen und Torten habe dieser auf dem Schwarzmarkt weiterverkauft. Besonders frische, bio-zertifizierte und ausgewählte Zutaten können Backkreationen besonders teuer machen, erklärt Konditormeisterin Theresa Knipschild.

Die Mille-Crêpes-Torte ist ein Beispiel für so ein hochpreisiges Kuchen-Wunderwerk. Beliebt ist die aus Crêpes gestapelte Backware besonders bei prominenten Persönlichkeiten wie der US-Fernsehköchin Martha Stewart. Die betroffene New Yorker Konditorei verkauft ihre Mille Crêpes für 90 US-Dollar.

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Für die braucht es 20 papierdünne handgemachte Crêpes, die mit einer leichten Vanillecreme aufeinandergestapelt sind. Zusätzlich ist die Torte mit einer Karamellschicht umhüllt. "Diese einzelnen Crêpeschichten und Cremeschichten sollen im Mund zerschmelzen und zu einer völligen Geschmacksexplosion führen. Das macht Lust auf einen Geschmackstest", sagt Konditormeisterin Theresa Knipschild. Mit einem Durchmesser von 22 Zentimetern, würde ein Stück der Torte umgerechnet um die 8 Euro kosten.

Ausgewählte Zutaten und ein hoher Arbeitsaufwand machen Kuchen und Torten teuer

Weil die Karamellschicht wie Gold aussieht, könnte man schnell meinen, dass auch Blattgold verarbeitet ist. Tatsächlich kommt aber keins davon rein. Theresa Knipschild meint auch "Blattgold ist von gestern. Das ist heute nicht mehr angesagt". Der relativ hohe Preis liege eher an den anderen Zutaten. Vanille beispielsweise kann bis zu 500 Euro pro Kilogramm kosten. Das ist teilweise mehr als der Kilopreis für Silber, meint die Konditormeisterin. Gründe dafür sind: Spekulationen an den Börsen, die hohe Nachfrage und Ernteausfälle durch Naturkatastrophen.

"Blattgold ist von gestern. Das ist heute nicht mehr angesagt."
Theresa Knipschild, Konditormeisterin

Bei Preisen von Torten ist aber immer noch Luft nach oben. Hochzeitstorten gehören immer zu den teuersten, sagt die Konditormeisterin. Die Torte zur Hochzeit von Meghan Markle und Prinz Harry hat zum Beispiel rund 56.000 Euro gekostet. Ausschlaggebend für die hohen Kosten seien hier 200 Amalfi-Zitronen gewesen, die eben von der italienischen Amalfi-Küste kommen und im Geschmack besonders aromatisch sind. Zudem haben die Konditorinnen und Konditoren unter anderem 500 Bio-Eier und lokalen englischen Holunderblütensirup benutzt.

"Hochzeitstorten gehören immer zu den teuersten."
Theresa Knipschild, Konditormeisterin

Eine Hochzeitstorte bedeutet aber auch viel Arbeitszeit: In mehreren Gesprächen mit dem Ehepaar planen die Konditoren die Torte, um zuvor in Form von kleinen Törtchen Geschmacksproben anzufertigen. Daher liege der Preis auch für nicht-königlichen Hochzeitstorten oft im dreistelligen Bereich, erzählt Theresa Knipschild.

Der New Yorker Kuchenklau

Die New Yorker Konditorei hat den Diebstahl ihres Lieferboten übrigens für längere Zeit nicht bemerkt, obwohl ihn Kamers dabei filmten, wie er über Monate Kuchen und Torten in sein Auto brachte. Über Hinweise hat die Konditorei davon erfahren, dass die Backwaren für einen günstigeren Preis auf dem Schwarzmarkt angeboten werden.

Shownotes
Backen
Teure Torten auf dem Schwarzmarkt verkaufen
vom 11. September 2019
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartnerin: 
Theresa Knipschild, Konditormeisterin von kuchen für immer